franz. fritz. bullerei. große schiffe. kleine welten. singende nutten und curry am kiez. hamburg hatte alles und noch mehr zu bieten.am freitag, den 8. februar 2013, war es wieder soweit. nach über einem jahr städtetrip-pause eröffnet dieser artikel eine neue ära: ich unterwegs. mit neuem blog. mit neuer adresse. first step: hamburg. mit im gepäck: ci byte.
frühmorgens geht unser flug. mit kleinen augen checken wir ein, setzen uns ins flugzeug und: schlafen wieder. wir lassen die wiener kälte hinter uns und starten in eine stadt… in der es noch viel kälter ist. hamburg begrüßt uns mit minusgraden und schneegestöber.
wayne interessiert’s. ganz touri absolvieren wir trotzdem unser sightseeingprogramm: eingewickelt in mindestens 6 schichten spazieren wir von unserem hotel – dem barceló hamburg, ein super stylisches und sehr empfehlenswertes hotel, nahe gelegen des hauptbahnhofs – zum jungfernstieg. der jungfernstieg, was soll ich dazu sagen: es war kalt. es hat geschneit. es gab wasser. und überteuerte lokale. der nächste zwischenstopp ähnelte dem ersten: gänsemarkt. achja. das ist er also. ein platz. mit zum glück einem subway-laden der uns vor dem drohenden hungertod – und kältetod – rettete.
im hanseviertel flanierten wir entlang der backsteinfassaden die für kunden mit der entsprechenden kreditkarte so manchen luxus bieten: von edler designermode, exzellenten delikatessen, antiquitäten bis hin zu lifestyle-läden. alles was das shoppingherz begehrt. alles was meine geldbörse verweigert.
frustiert aufgrund des vitamin s -wie shopping- mangels muss eine anderwertige glückshormon-garantie her. das café paris. nicht an sich sonder genauer genommen: schokoladentarte im café paris. wie in einer ehemaligen schlachterei (anno 1882) sieht es mittlerweile nicht mehr aus. vielmehr – oh wunder – wie in einem typisch französischen café der jahrhundertwende. die schokoladentarte hat auf jeden fall wirkung gezeigt: glücklich und gestärkt gings weiter zum hafen. kleiner tipp: wer im café paris mittagessen oder frühstücken will sollte unbedingt reservieren!
mit der u-bahn ist man in hamburg flott unterwegs, egal ob st. pauli, flughafen oder hafen. letzterer war unsere nächste station: austieg landungsbrücken. in meinem kopf singt kettcar:
an den landungsbrücken raus, dieses bild verdient applaus,
und noch 200 meter und jetzt geht der fallschirm auf,
jetzt geht der fallschirm auf, na dann herzlich willkommen zuhaus, ein letztes mal winken und ich bin raus.
riesen schiffe liegen in den docks. es nieselt und kalter wind weht. der anblick des hafens weckt sehnsüchte: raus aufs wasser. aufs nächste große schiff. nichts wie weg. sehnsüchte sollte man bekanntlich stillen bevor sie zu groß werden. rauf aufs nächste große schiff – zur einstündigen hafenrundfahrt. (ja, ist touri zahlt sich aber aus.)
nach einer stunde schiffe schauen und fakten hören gilt es ein transportmittel oder eher einen transportweg am lande zu begutachten: den alten elbtunnel. einen tunnel – länge 426,5 meter – welcher die st.pauli landungsbrücken mit der elbinsel steinwerder verbindet. was man dort macht: ein fotoshooting im „historischen wahrzeichen“ und denkmalgeschützten tunnel. (achtung, hie und da kommt auch noch ein auto den tunnel entlang. sicher lustig: mitfahren im kfz-lift!)
der freitag ist noch immer nicht vorbei. zuerst gehts noch in ein restaurant der ganz speziellen art: das schwerelos & zeitlos in harburg. wie schwerelos essen gehen geht? einfach. hier schwebt das essen über unseren köpfe hinweg durch das ganze restaurant. man könnte meinen: das essen fährt achterbahn. unsere gefühle auch: wir findens cool aber nicht gut.
was wir gut finden? unser samstag-frühstück auf hamburgisch. franzbrötchen und kaffee in der schanzenbäckerei. direkt auf unserem sprung zum schanzenflohmarkt auf der feldstraße. franz mit schoko. franz mit streusel. und hinterher das bestaunen von zahlreichem alten kram (ohja ich stehe auf altes geschirr, alte köffer und alles was alt ist). hier kommen flohmarkt-fans auf ihre kosten. und ich meine kosten. denn billig ist hier nichts. so alt wie die dargebotenen waren sind die fotos die aus dem photoautomaten kommen nicht – ausschauen tun sie aber so. wer braucht noch instagramm wenn er sich in einen alten schwarz-weiß-photoautomat quetschen kann, 4 mal vom blitz überrascht wird und dann 4 minuten auf einen 4-er-fotostreifen warten muss? wir nicht. wir zahlen lieber zwei euro und nehmen uns die fotostreifen als andenken mit nach hause.
von alten geschirr zu neuem geschmack. im hamburger schanzenviertel liegen diese zwei attribute nur einen katzensprung voneinander entfernt. wir schlendert die schanzenstraße entlang und gelangen zu ihr: der bullerei – restaurant von tim mälzer. der deli burger war sowohl optisch als auch geschmacklich ein highlight. auch hier gilt: reservieren empfohlen.
und jetzt? ein bisschen vergnügen auf der reeperbahn, der sündigsten meile der welt. bei tag: graue, triste straße. bei nacht: lichtermeer und partypeople. im tivoli schmidt theater stimmen wir uns zuerst auf das spektakel „reeperbahn“ ein: „heiße ecke“. singende nutten. grantige currywurstverkäuferinnen. schnulzige romanzen. und viel humor. das musical hat alles was es braucht. anschließend ein kleiner spaziergang, vorbei an der berühmten davidwache, vorbei (nein, nicht hinein!) in die herbertstraße und zu guter letzt in hamburgs erste burlesque bar, queen calavera. wer möchte nicht mal eine schön tätowierte, halbnackte tänzerin mit hitlerbärtchen sehen?
nachdem samstag der großen schiffe, kam der sonntag der kleinen welten. im miniaturmuseum – gelegen in der schönen speicherstadt – folgten gleich mehrere städtereisen: schweiz, österreich, deutschland, amerika und skandinavien. skiunfälle, rittertuniere, konzerte, demonstrationen, wasserleichen und liebespaare. in der miniaturwelt gibt es genug zu sehen, genug für mindestens 4 stunden oder mehr. was man zuvor in klein gesehen hat, wirkt beim anschließenden spaziergang durch die speicherstadt so groß.
und so verstreicht – egal ob groß oder klein, aber ganz sicher mit großen gefühlen verbunden – ein wochenende in hamburg. eine stadt die mit viel flair, netten menschen und coolness (leider auch was das wetter betrifft!) überzeugt. hamburg, wir können dich gut leiden.
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kopella says
schön, wieder von dir und deinen reisen zu lesen! ich war vergangenes jahr das erste mal in hamburg und war ein wenig enttäuscht – ich glaube, ich hatte zu große erwartungen. aber vielleicht muss ich hamburg nur eine zweite chance geben?