ein tag zwischen weiß und schwarz, zwischen mensch und natur, zwischen land und stadt, unser tag in chiang rai.
angekommen im norden thailand merken wir zu aller erst eins: es ist angenehm kühl hier. und damit meine ich: 27 grad untertags, 16 grad in der früh. fast schon kalt – für meine verhältnisse. das merken wir als wir abends – nach dem flug und der ankunft in unserem guesthouse – das hotel verlassen um chiang rai unter die lupe zu nehmen.
chiang rai ist die nördlichste provinzstadt und erwachte erst mit dem straßenbau von chiang mai aus dem dörnröschenschlaf. wobei wir uns nicht sicher sind ob sie nicht doch noch etwas schläft, denn als wir mit dem taxi in die „stadt“ fahren merkt man, dass das hier eben doch „land“ ist: reisfelder auf denen kühe stehen, kleine hütten am straßenrand. mr. ci fragt mich verwirrt: „und warum sind wir dann hier wenn hier nichts los ist?“. der charm von chiang rai erschließt sich erst wenn man die stadt hinter sich lässt und sich das umland anschaut: die dörfer in den hügeln nordthailands. die felder auf denen ochsen weiden. die in der sonne glänzenden reisfelder. die ganz anderen tempel. und natürlich das goldene dreieck – zwischen laos, myanmar und thailand.
und genau diese gegend wollen wir erkunden. also zuerst fragen wir mal in unserem guesthouse wie wir chiang rai erkunden – wegen essen warads. unsere quelle meint auf die frage ob es weit zu gehen ist ins zentrum ganz klar: „ohhh, far distance“. na wenn das so ist – dann borgen wir uns doch ein rad aus und erkunden die city. ähm… not. fail. wir wissen jetzt warum taxi- und busfahrer so irre waren: hier kann man nur irre werden was den straßenverkehr angeht. nach einem riesen umweg und noch immer keiner aussicht auf orientierung beschließen wir das die idee mit dem rad wohl doch keine so gute war. na dann wieder ins hotel. aber, stopp – zuerst müssen wir uns einmal stärken. immerhin hat das radfahren unsere nerven stark geschwächt. mit einem besuch des nachtmarkts in chiang rai – der im zentrum liegt und wie wir draufkommen doch nicht so „far distance“ ist (3 minuten vom hotel… ähm. ja). was es hier gibt? frittierte fische, shrimps, frittiertes gemüse, gegrillten fisch, nudeln und gemüse welches man in einem kleinen tontopf selbst kochen kann oder auch: maden, heuschrecken und käfer. und nein, das ist nicht nur für touristen: ich bin einige zeit an dem stand gestanden und hab zugeschaut wer denn diese tierchen aller verzehrt. es war kein einziger tourist dabei. wir haben uns aber dann doch lieber für das gute alte „ausebochane“ entschieden 🙂 und zum ausklang des abends gab es lychee-wein am balkon – von mr. ci liebevoll auch vergorener lycheesaft genannt.
ein neuer tag beginnt früh aber dafür mit einem guten frühstück im guesthouse – nur der kaffee. pfuiteufel. um 9 uhr steht ein bus vor unserer tür der uns noch weiter in den norden bringt. unser erster stopp: zum wat rong khun, einem weißen tempel. seit 1996 arbeitet der künstler chalermchai kostenlos an der schaffung des tempels als opfer an buddha. fertiggestellt wird er wahrscheinlich erst im jahr 2070. im inneren des tempels ist an den wänden die zeigeschichte gezeichnet – und zu der gehört nun mal auch batman, spiderman, die minions oder elvis. will wer widersprechen?
nach weiß sehen wir dann plötzlich alles schwarz – beim schwarzen haus. hier ist alles ist aus schwarzem holz gefertigt und enthält eine skurile sammlung von schlangenhäuten bis büffelhörnern. mr. ci fühlt sich wohl 🙂
unser nächster stop bringt uns in eine ganz andere welt. nämlich zu den hilltribe dörfern der akha und der padong karen. hier bekommt man ein mulmiges gefühl wenn man dieses „dorf“ betritt – man weiß nicht ob man eher in einem menschlichen zoo ist oder man diesen menschen durch den kauf der waren die sie anbieten etwas gutes tut. in kleinen holzhütten sitzen die longneck frauen und weben tücher, die sie dann zum kauf anbieten. die ringe um den hals bekommen schon kleine kinder ab 5 jahren. maximal bis zum 30 lebensjahr wird so der hals „gedehnt“, wie man glaubt zum schutz vor tigerbissen. durch das gewicht der ringe – die bis zu 5 kg wiegen können – wird das schlüsselbein nach unten gedrückt und so der hals länger.
bevor wir ans ende der tour kommen machen wir noch einen kleinen zwischenstopp – bei unseren vorfahren: den affen. in der monkey cave werden wir von kleinen und größeren affen umzingelt und um essen angebettelt. wir betteln gleich mit, denn unser hunger ist auch schon groß und so fahren wir in mae sai ein. hier ist die grenze zu myanmar. auf dem border market tummeln sich männer in knöchellangen burmesischen wickelröcken, frauen die ihre gesichter mit tanaka paste geschminkt haben und unzählige mopeds oder tuk-tuk die sich zum grenzüberganz von myanmar drängen.
touristen aus aller welt werden magnetisch vom goldenen dreieck angezogen – auch wir. da stehen wir also und blicken auf das berüchtigte dreiländereck. berüchtigt wegen dem opiumanbau der die geschichte dieser drei länder und auch den namen des gebietes bestimmt (opium war damals fast mehr wert als gold). und so nahe sie einander liegen so unterschiedlich gehen diese drei länder damit um: in thailand ist der anbau mittlerweile verboten. im wesentlich ärmeren laos trifft man im norden sehr viel häufiger auf einheimische mit opiumpfeife. myanmar ist mittlerweile der größte opiumerzeuger dieser drei länder. während die sonne untergeht blicken wir auf den mekong fluss und den mae sai river der die drei länder trennt und an dem das goldene dreieck nicht anschaulicher sein könnte.
im bus zurück ins guesthouse schauen wir aus dem fenster und lassen die eindrücke auf uns wirken. ein spannender tag liegt hinter uns – … aber noch einige vor uns. daher: keep on reading. and: „good luck for you“ wie unser tuk-tuk fahrer aus bangkok immer gesagt hat.
pa&ma says
EIn toller Bericht, so schöne Eindrücke, super Fotos, ich habe jedes mal das Gefühl ich reise mit, danke! Ich wünsche euch für morgen eine schöne Weiterreise in den Süden!Reise natürlich wieder gerne mit 🙂 Bussal pa&ma
helga ebner says
ICH REISE IN GEDANKEN MIT EUCH……SUPER TOLL GESCHRIEBEN
liebe grüße von aunti Helga und aunti Barbara