ja, auch mich treibt es manchmal in den norden. angesichts der kälte muss es dafür immer einen guten – sehr guten – grund geben. bessere als dieses mal kann es aber gar nicht geben: kopenhagen & die liebe.
wer mich kennt weiß eines ganz genau: alles unter 25 grad ist nichts für mich. (ich arbeite noch an meinem in-ein-warmes-land-auswander-plan.) dennoch treiben mich zwei gründe dieses mal in den kalten norden: kopenhagen & der geburtstag von mr. ci!
aus dem flieger ausgestiegen begrüßt uns dänemark ganz typisch: mit wind & wolken. Na wie gut dass ich 5 extra schichten gewand anhatte. so steht einem sightseeing tag in kopenhagen nichts im weg. das gepäck wird einfach am hauptbahnhof verstaut und los geht’s durch die stadt!
ein schritt aus dem bahnhof und schon hat man die erste must-see attraktion vor den füßen: den tivoli park. der freizeitpark ist ein muss für alle kinder – oder jene die es im herzen noch sind. oder: für alle die gutes essen lieben. so wie: ich. also: nimb terrasse. sehr empfehlenswert, recht teuer aber das geld auf jeden fall wert. ihr wollt es genauer: hier.
aber bevor wir zum essen kommen, machen wir einen spaziergang durch die altstadt kopenhagens, die man zu fuß gut durchwandern kann. ihr werdet zwar wie ich an jeder ecke stehen bleiben und in stylische läden, nette bars & restaurants blicken – aber auch entlang der straßen der stadt gibt es einiges zu sehen. die typische dänische architektur- sehr reduzierte, moderne bauten – reihen sich an alte backsteinhäuser. entlang der haupteinkaufsstraße, „strøget“, maschiert man quer durch die innenstadt und findet die üblichen verdächtigen (h&m & co). Wer vom maschieren müde wird oder einfach nur ein bisschen zeit zum people watching braucht der sollte einen abstecher ins café europa 1989 am amagertorv machen. mein tipp: der brunch & unbedingt den traditionell isländischen skyr mit ahornsirup probieren.
beim people watching fällt mir vor allem eines auf: ich bin definitiv nicht nordisch. schaut man hier die schönen däninen und dänen an – die sind es sehr wohl. wer würde sonst daran denken bei 15 grad und nieselregen in rock und t-shirt durch die straßen zu schlendern?
nach dem brunch & people watching geht es gestärkt weiter: zur wachablöse. um 12 uhr findet diese beim schloss amalienborg statt. Ihr erwartet euch etwas spektakulären? nope, weit gefehlt. noch unspektakulärer geht es kaum? auch hier muss ich euch enttäuschen! die kleine meerjungfrau, das wahrzeichen von kopenhagen, ist mitunter das mickrigste wahrzeichen welches ich jemals zu gesicht bekommen habe. (obs sie den battle mit dem pinkelnden jungen von brüssel gewinnt bin ich mir noch nicht sicher!)
nevertheless, wenn ihr die stadt in kurzer zeit sehen wollt, rate ich euch vor allem eines: nehmt das boot. die 1-stündigen bootstouren starten am nyhaven und geben einen schönen überblick über die stadt. wo wir schon bei schön sind: nyhaven ist das postkarten-bild schlechthin. bunte giebelhäuser, bars und restaurants, davor der hafen mit alten und neuen segelschiffen machen das idyllische bild perfekt.
wem der blick vom boden nicht reicht der kann auch den blick von oben nutzen: die im stadtteil christianshavn gelegenen erlöserkirche hat den zweithöchsten turm kopenhagens. für alle schwindelfreien: die wendeltreppe geht auf den 93 m hohen turm und ist am ende sehr (sehr) eng.
kirchen gibt es hier in kopenhagen genug – wer es weniger christlich will geht nach christiania (unschwer zu erkennen wo ich mich wohler gefühlt habe). die freistadt christiania hat sich 1970 zu einem hippiezentrum entwickelt – und das sieht man noch heute. im green light district „chillt“ man. so richtig. (ich hoffe das verstehen jetzt nicht nur die hippies unter euch.) auf jeden fall sollte man genügend zeit einplanen um hier einen cider zu trinken, die sonne (sei der wettergott einem gnädig) zu genießen und die stimmung wirken zu lassen.
apropos genießen: was wäre kopenhagen ohne das traditionelle dänische smørrebrød? traditionell ist immer gut, traditionelle neuinterpretation aber umso besser – daher gibt es im royal smushi café kein modernes sushi oder das traditionelle smørrebrød, sondern smushi. smørrebrød im sushi format.
nehmen wir gleich den begriff „tradition“ und lassen wir uns dorthin führen wo viele traditionen aufeinander treffen: das viertel nørrebro. hier findet man die vielfalt kopenhagens – studenten & einwanderer prägen das viertel. auf dem weg dorthin kann man einen abstecher machen der sich auf alle fälle lohnt: torvehallerne. zwei markthallen mit allem was das delikatessen-herz begehrt. über 60 stände bringen gourmet-fans zum dahinschmelzen: egal ob frischer fisch, fleisch, weine, schnäpse, antipasti oder sushi & tapas.
ein weiterer stadtspaziergang geht in die andere richtung – nämlich ins stadtviertel vesterbro. in der øksnehalle, einem alten markt, findet man eine alte ausstellungshalle. Im alten „meat packing district“ – kødbyen – möchte man vor allem eines: essen, essen, essen. jedes lokal dort ist echt besuchenswert. hier nur eine kleine auswahl: das ph cafeen eignet sich perfekt für einen aufwärm-kaffee-oder-tee besuch, das mother ist eine feine pizzeria direkt im kødbyen district. aber das beste kommt immer zum schluss: die kødbyen fiskebaren. der spot für alle fisch- und meerestierliebhaber und mein persönliches highlight. (genauere tipps rund ums essen – here you are, go for it!)
und weil man bei so einem stadtspaziergang irgendwann auch eine pause braucht: das cabinn city hotel liegt neben dem hauptbahnhof, sehr zentral und ist wegen den mini-zimmer (cabin eben) einigermaßen erschwinglich.
kopenhagen, eine stadt die neben teuer vor allem eines ist: stylisch, mit viel jungem spirit aber genauso viel altem flair, mit vielfältigkeit, abgehobenheit und bodenständigkeit zugleich. eine stadt dem sogar das kalte wetter nicht zu schaffen macht sondern die ist wie sie ist – und das ist gut so.
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