wie ihr leser sicher wisst, ist strand-und-pool-liegen für mich nur ein paar tage interessant. spätestens dann packt mich die neugier nach land und leuten. so auch jetzt. nach unserer safari in den masai mara, genießen wir zwei tage mit chillen, sonnenbaden und schwimmen. doch dann: qeecee bekommt das kribbeln und ein neues abenteuer muss her.
und diesmal dreht sich alles um nemo. kennt ihr doch? der kleine orange-weiß-schwarze, schwimmende freund. genau den suchen wir im indischen ozean. und wer uns dabei hilft? pilli pippa. mit dieser crew machen wir eine einzigartige safari und tauchen in die unterwasserwelt kenias ein.
früh morgens werden wir abgeholt und richtung shimoni, einem ort der nahe an der grenze zu tansania liegt gebracht. dort besteigen wir eine „hölzerne streichholzschachtel“, wie captain ci das schiffernakel liebevoll nennt. unser guide david begrüsst uns mit den worten:“ hello guys. a little blabla before we start?“ sure. also will ich mal versuchen euch ein bisschen „blabla“ wiederzugeben: mit dem hölzernen teil, dass sich schiff nennt, fahren wir in richtung kisite-mpunguti meeres-nationalpark – einem nationalpark an der südküste kenias nahe der grenze zu tansania. er besteht aus einer fläche von 39 quadratkilometer mit vier kleinen inseln, die von einem korallenriff umgeben sind.
nachdem wir das riffnahe gewässer erreichen begrüßen und 2 delphinpärchen und eine wasserschildkröte in diesem artenreiche korallenriff. sie schwimmen um das boot, tauchen auf und ab und lugen immer wieder mit ihren dunklen augen zu den neuankömmlingen. nach der begrüßung heißt es gleich: gut luft 😉 und so tauchen wir ab in die tiefen – na gut, nicht allzu tief da wir ja nur schnorcheln – des indischen ozeans.
was wir dort sehen ist einfach faszierend: das riff ist ein lebensraum für rund 250 fischarten. schon bei unserem ersten blick stehen die korallenberge wie felsen im meer. gelbe tischkorallen oder roteschimmernde pilzkorallen bieten den verschiedenen meeresbewohner ein zuhause. der erste bewohner hat die neuen gäste schon entdeckt: ein weißer stachelrochen, der sich im sand neben den korallen versteckt. und auch seine mitbewohner sind zahlreich zum willkommensgruß erschienen: während sich nemo, allard’s anemonenfisch, schüchtern hinter einer anmone versteckt, kommen andere fische wie der masken-wimpelfisch, der langnasen- und der blaustreifen doktorfisch oder auch der kugelfisch sehr nahe. bei anderen halten wir lieber abstand – zum beispiel beim afrikanischen feuerfisch, der giftig ist. als der guide munter meint: „there ’s a big – i mean really huge – moray down there“, würde ich gerne schreiend aus dem wasser flüchten. geht leider nicht – kein boot in der nähe. also erleidet mr. ci’s hand quetschungen zweiten grades, denn wer mich kennt weiß, dass mir nichts mehr angst macht als schlangen und … moränen. thank god bleibt das lange, fette moränentier wo es ist und ich sehe es kaum weil es sich in den korallen gut versteckt. dort soll es bleiben während wir gemütlich, wenn auch ein bisschen erforen, weiterziehen.
in einem ganz seichten teil des riffes bewegen wir uns möglichst wenig um die wunderschönen, bunten korallenformationen nicht zu berühren. während man still im wasser liegt kann man den blick schweifen lassen: blassrote korallen auf der einen seite, knallgrüne pilzkorallen wechseln sich mit leicht blauen korallenbergen ab. korallen die ich so noch nie in meinem leben gesehen habe – mit einer farbenvielfalt die einen sprachlos macht. in jede richtung die man schaut sieht man fische – große, kleine, riesiggroße. manche sind einfärbig, hell, damit sie sich gut verstecken können – andere wiederum schimmern in den buntesten farben des ozeans. seesterne, mit armen so lange wie meine, krallen sich an den meeresfelsen fest. tigerschnecken liegen in kleinen becken mitten in den korallen während die riesenmuschel wie versteinert im weißen sand stehen. es ist vollkommen ruhig. vollkommen friedlich treibe ich im wasser. wie gut, dass ich mit dem schnorchel im mund sowieso nichts anderes von mir geben kann als „ohhh“, denn ich hätte gar nicht die vielzahl an erfreuten, entzückten, verwunderten ausrufen die ich für dieses unglaubliche bild vor mir brauchen würde.
als ich wieder am boot sitze – zwar erforen – aber mit einem grinser im gesicht – und auf das von oben so ruhige und friedliche meer blicke, kann ich mir das treiben seiner bewohner unter der schimmernden oberfläche gar nicht mehr vorstellen. zwar sind diese bilder auf keiner kamera festgehalten aber in meinem kopf werden sie bleiben und wann immer ich unruhe empfinde, werde ich dieses bild aufrufen – ein bild der farben, der vielfalt und vor allem der ruhe und friedlichkeit.
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