Das Meer rauscht, meine Zehen vergraben sich im feinkörnigen, warmen Sand, die grellen Sonnenstrahlen kitzeln auf meiner Haut und ein salziger Wind weht. Willkommen an der „Küste des Lichts“.
Tarifa ist zwar der Knotenpunkt an der Costa de la Luz, aber wir wollen – wie immer mehr. Wir wollen unberührte, breite Strände, steile Klippen in denen das Meer bricht, sandige Dünen, die sich in das Landesinnere ziehen und idyllische Felsbuchten. Und – wäre es nur immer so – bekommen wir genau was wir wollen an der Costa de Luz.
Unser erster Stopp führt uns nach Bolonia. Hier liegt eine schöne von Bergrücken eingerahmte Bucht, die bisher von allen größeren Bauvorhaben verschont geblieben ist. Als wir unser Auto parken erhaschen wir bereits einen ersten Blick auf den 4km langen und sehr breiten Sandstrand, an dem wir unseren Tag verbringen. Um 10 Uhr hängen noch dichte Wolken über dem Meer und der Küste, ein angenehmer Wind weht und der Strand liegt vollkommen leer vor uns. Nur 2 Stunden später kommen die Spanier anscheinend auf dieselbe Idee wie wir und schleppen sich und manchmal ganze Zelt- oder Sonnenschirmstädte an den Strand von Bolonia. Und auch ein ganz besonderer Gast beehrt uns gegen Mittag: Sonne!
Was diesen Strand außerdem ganz besonders macht? Das sieht man wenn man eine 30 Minuten Wanderung durch die Düne von Bolonia auf sich nimmt. Hier ist der Sand noch feiner, die Sonne scheint noch stärker und das Licht noch heller. Weit und breit nur Sand. Nach dem man 3 Dünenhügel erklommen hat, könnte man fast denken, man ist in der Sahara. Glaubt ihr nicht? Seht selbst!
Aber nicht nur dieses Naturschauspiel steht auf unserem Reiseplan sondern auch: die Wasserfälle von Los Canos de Meca, dem ehemaligen Treffpunkt der Hippies in den 70er Jahren. Damals übernachteten die Flower-Power-Groupies am Strand, in den windgeschützen Buchten der kleinen Küstenstadt. Heute übernachten zwar auch noch Menschen am Strand – aber ich bezweifle, dass es sich bei jenen Strandschläfern um Hippies handelt 🙂 Dennoch hat Los Canos auch heute noch einiges zu bieten – und um das zu sehen, brechen wir um genau 10.15 Uhr vormittags auf. Denn zu dieser Zeit sind die Gezeiten am günstigsten und geben uns den Weg zu den „canos“, nämlich den Wasserstrählen, die von oben über die Klippen fließen, frei. Während wir uns durch die Felsbrocken schlängeln, die an den Stränden liegen als hätten sie Riesen dort platziert, treibt uns die Flut das Meer immer näher. Nach 40 Minuten kommen wir an – an den Canos de Meca. Auf den leicht bewachsenen Klippen tropfen kleine, kalte Wasserbäche mit Süßwasser auf den sandigen Boden.
Als wir zurückmarschieren sind Teile unseres Weges bereits im Wasser verschwunden, dennoch kommen wir rechtzeitig, bevor der Wasserspiegel seinen Höchststand erreicht, am Strand von Los Canos de Meca an um es den Hippies und Nicht-Hippies nachzumachen – und ein Strandschläfchen abzuhalten. Als die Sonne sich wieder dem Horizont zuneigt, heißt es auch für uns weiterzuziehen- zu unserem nächsten Punkt auf der Landkarte Spaniens, den es zu erkunden gilt.
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